Donnerstag, 12. November 2015

Post-Operativ: Tag 2 und 3

Donnerstag 29.10.15

Auch die zweite Nacht war eher schlaflos, jedoch besser als die erste. Die Nachtschwester kommt immer erst zwischen 21:30 und 22 Uhr und ich hatte Abends vor Müdigkeit Schwierigkeiten überhaupt so lange auf zu bleiben. Die Nacht war sehr unruhig aber da ich in einem Einzelzimmer liege, hab ich immer wenn ich nicht schlafen konnte das Licht an gemacht und gelesen. So habe ich die Nacht ganz gut hinter mich gebracht.

Heute versuchten wir es mit an die Bettkante sitzen und kurz auf zu stehen. Allerdings habe ich so große Probleme mit dem Kreislauf, dass ich insgesamt bestimmt 4 mal umgekippt bin, was laut Schwestern aber völlig normal ist. Nachmittags konnte ich dann sogar mein Bett wechseln, da ich immer noch im OP-Bett lag und mein eigentliches Bett auch noch im Zimmer steht. das war zwar echt anstrengend, weil ich aufstehen musste mit einem Gehwagen, mich umdrehen musste und dann in das neue Bett. Meinem Kreislauf hat das nicht so gut gefallen.
Das neue Bett hat aber große Vorteile. Im OP-Bett konnte ich nur die Rücken-Lehne verstellen, also aufrechter sitzen oder eben liegen. Im neuen Bett kann ich auch die Beine nach oben fahren, was sehr angenehm für den Rücken ist und mir auch in der Hüfte weniger weh tut. Meine Nächte sind gerettet!
Heute wurde auch meine Drainage gezogen. Das ziehen hat ein bisschen gezwickt aber es ist ein gutes Gefühl einen Schlauch weniger in einem zu haben! Außerdem wurden meine Schmerzmittel umgestellt. Ich bekam ab jetzt noch ein anderes Medikament dazu. Eigentlich wird bei solchen OP's immer Novalgin gegeben, allerdings habe ich darauf bei einer vergangenen Ellenbogen-OP allergisch reagiert. Also bekomme ich nun 4 mal Täglich eine Dosis Thramal zu den anderen Medikamenten dazu.
Die Nacht war viel besser als die letzten, da ich durch das neue Bett viel bequemer liegen konnte und mein Rücken so keine Probleme mehr gemacht hat.Außerdem habe ich durch das neue Schmerzmittel viel weniger Schmerzen.


Freitag 30.10.15

Den Nächsten Vormittag würde ich am liebsten aus meinem Kopf verbannen. Ein gutes Ereignis war wohl das ziehen meines Blasenkatheters.
Allerdings war für mich heute auch der Abführ-Vormittag. Darüber will ich kein weiteres Wort verlieren.
Ich konnte heute sogar schon richtg auf die Toilette gehen, also bis zum Bad und zurück gehen. Es waren sozusagen meine ersten richtigen Schritte. Was mich dabei sehr erschreckt hat ist, dass es in der Hüfte sehr stark knackt und reibt. Also ein Reiben von Knochen auf Knochen. Das fühlt sich sehr gruselig an aber tut zum Glück nicht weh. Mir wurde auch erklärt, dass das völlig normal ist und ich mir darum keine Sorgen zu machen brauche. Es ist nämlich so, dass nur ein Schnitt mit Schrauben fixiert wurde und die anderen Knochen Stücke wir bei einem normalen Bruch sozusagen frei sind. Diese Vorstellung machte es zwar auch nicht besser aber wenigstens weiß ich, dass durch das Reiben und Knacken nichts kaputt gehen kann.
Zurück zu meinem Toiletten-Gang, der sich in der zweiten Hälfte als sehr abenteuerlich herausstellte. Mitten im Bad merkte ich nämlich, dass mein Kreislauf gleich zusammenbrechen wird. Ich wurde also schnell von mehreren Leuten und der Hilfe eines Klo-Stuhls mit Rollen schnellstmöglich wieder in mein Bett verfrachtet, wo ich dann kurz ganz weg war. Naja, wenigstens wird es den Schwestern mit mir und anderen Triple-Patienten nie langweilig :)
Nachmittags bekam ich Besuch von meinem Vater, der über das Wochenende mit meiner Mutter im Wohnmobil schlafen wird und meiner besten Freundin. Es war schön ein bisschen Ablenkung zu haben, auch wenn das Lachen immernoch sehr schmerzhaft ist.

Post-Operativ: Tag 1

Hallo ihr Lieben :)

In der ersten Nacht bekam ich leider nicht so viel Schlaf, wie ich mir gewünscht hätte. Da die Schmerzen langsam einsetzten und ich noch nicht an das auf dem Rücken liegen gewöhnt war, musste ich die Schwester öfter rufen, als mir lieb war. Ich bin normalerweise überhaupt kein Rückenschläfer und verbringe meine Nächte entweder auf der Seite oder auf dem Bauch. Das das nun so schnell nicht mehr möglich ist, war mir vorher Bewusst. Allerdings bekam ich in der Nacht irgendwann sehr starke Rückenschmerzen, dass ich mich mit Hilfe der Schwester versuchte auf die Seite zu drehen. Das war ein etwas schwieriges Unterfangen, da ich so unbeweglich wie ein gestrandeter Delfin in meinem Bett lag und mich aus eigener Kraft kaum bewegen konnte. Nach längerem Hin und Her schafften wir es dann doch, allerdings musste mich die Schwester nach 20 Minuten wider zurück drehen, da ich auf der Seite liegend zu starke Schmerzen hatte. In der Nacht bekam ich eine extra Dosis Schmerzmittel und eine Infusion mit Schmerzmitteln.

Der Morgen begann sehr früh - Um 6:30 Uhr wurde ich von den Putzfrauen, die mein Zimmer richteten geweckt. Da ich in den frühen Morgenstunden doch etwas Schlaf abbekommen hatte, hätte ich gerne noch etwas länger geschlafen. Ansonsten wäre es nicht weiter schlimm gewesen, doch Frühstück gab es leider erst um 8 Uhr. Man kann sich vorstellen, wie sich die Schmerzen, gemischt mit der 2. Nacht wenig Schlaf und einem starken Hungergefühl auf meine Laune auswirkten. Der Tag hat also schonmal gut begonnen. Leider wurde er auch nicht mehr besser. Ich hatte wirklich starke Schmerzen und musste immer wieder nach Schmerzmitteln fragen. dazu kamen die Rückenschmerzen vom ständigen auf dem Rücken liegen und die Unbeweglichkeit. Jedes mal, wenn ich ein bisschen lachen oder husten musste, kamen mir vor Schmerzen sofort die Tränen.
Der Blick in den Spiegel machte das alles auch nicht besser. Ich habe mich selbst noch nie so bleich erlebt, wie die ersten Tage nach der OP. Klar hängt das mit dem Blutverlust zusammen, war aber trotzdem etwas erschreckend.
Nachmittags wurde ich noch gewaschen. Dies beinhaltete eine sogenannte Katheter-Pflege, da ich ja einen Blasenkatheter hatte. Darauf will ich allerdings nicht näher eingehen - Man kann sich vorstellen welche Stellen gewaschen wurden. Dies ist allerdings wichtig um Infektionen vorzubeugen.

Abends kam Dr. Mattes noch einmal vorbei um zu sehen wie es mir geht. Der Tag war also überstanden :)


Mittwoch, 4. November 2015

Der Tag der OP

Am Tag der Op musste ich um 8:15 in der Klinik auf der Station sein. Dort wurde ich aufgenommen und bekam meine OP-Klamotten, also Kittel und Höschen.



Danach ging das Warten los. Ich musste noch ungefähr 1,5 Stunden im Zimmer warten, bis ich abgeholt wurde, kein sehr schönes Gefühl.
Dann wurde ich abgeholt. Im OP-Bett ging es runter in den OP-Bereich. Meine Nervosität stieg mittlerweile so an, dass man es mir wohl sehr angemerkt haben muss. Die Helfer waren aber alle sehr nett und lustig und haben die ganze Zeit irgendwelche Witze gerissen, was mich sehr abgelenkt hat. Mir wurde also ein Zugang gelegt und nach kurzem warten ging es dann in die OP-Vorbereitung, um mir die PDA zu legen. Im Nachhinein kann ich nur sagen, dass meine Angst vor der PDA einfach nur unnötig war. Ich habe einen kleinen Pieks gespürt bei der örtlichen Betäubung und danach nichts mehr. Meine Panikattacke hatte der Anästhesist aber sehr gut unter Kontrolle! Danach ging es in den OP und alles woran ich mich noch erinnere ist, dass ich versucht habe vom Snowboarden zu träumen....
... Was aber leider nicht geklappt hat,wie ich beim Aufwachen gemerkt habe!
Beim Aufwachen fing ich erst einmal an unkontrolliert zu zittern. Das ist aber glaube ich normal nach einer Operation, da es ja im OP eher kalt ist. Im Aufwachraum war ich dann ungefähr zwei Stunden, in denen ich die meiste Zeit geschlafen habe. Um 14 Uhr war ich wieder in meinem Zimmer.
Ich bin echt froh, dass ich mich für die PDA entscheiden habe, denn obwohl mir kein Katheter gelegt wurde, war noch Stunden nach der Operation alles unterhalb des Bauchnabels taub. Das bedeutete natürlich auch, dass ich keine Schmerzen hatte. Die Schmerzen setzten dann erst spät Abends ein, aber noch nicht alles auf einmal, sondern über die Nacht steigend.
Alles in Allem war der OP-Tag nicht so schlimm, wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Aber mir war natürlich klar, dass dieser Tag der Anfang eines langen, steinigen Weg ist.